Esports WTCR Launch Event

10.05.2018 - 13.05.2018
Nürburgring
Im Mai war es Zeit für den Esports-Showdown am Nürburgring – das Esports WTCR Oscaro Launch Event auf RaceRoom.

Und die Einsätze waren hoch: Ein Preispool von 25.000€ wurde zwischen den Fahrern verteilt, aufgeteilt über vier Divisionen. Kommentator James Kirk und das gesamte RaceRoom Team waren am Nürburgring und bereiteten eine große beeindruckende Bühne und nicht weniger als 48 Simulatoren vor, und mehrere Hundert Simracer reisten an, um einen möglichst großen Anteil des Preisgeldes mit nach Hause nehmen zu dürfen.

Oscaro und KW wurden Partner des Events, während Audi das offizielle Fahrzeug der Competition stellte mit dem Audi RS 3 LMS, der sowohl auf der echten und virtuellen Strecke gefahren wurde. Der Anlass war ebenfalls besonders: Das Event wurde in der ring°arena am Nürburgring abgehalten, nur ein paar Meter von der echten Strecke entfernt, auf der am selben Wochenende das 24-Stunden-Rennen und die deutschen WTCR-Läufe gefahren wurden.

Während sich René Rast auf seine erste Fahrt mit dem Esport-lackierten Audi RS 3 LMS vorbereitete, standen auch die Simracer für ihre erste Fahrt auf dem Leaderboard bereit. Von Anfang an war klar, dass der Wettbewerb auf dem höchsten Level stattfinden würde, noch enger als Online, und die Fahrer registrierten sich für eine Session nach der anderen, um sich für eine der vier Divisionen zu qualifizieren. An der Spitze des Leaderboards setzte zunächst Julian Kunze (EURONICS Gaming) die Pace, bevor der Ungar Gergo Baldi (EDGE eSports) die Führung übernahm. Tim Heinemann (Turn1) versuchte alles, doch letztendlich reichte es nur für Rang 2. Hinter ihm klassifizierten sich Rebernak (EDGE eSports), Dornieden (Veloce Esports) und Leaune (Oscaro eSports). Alle 22 Fahrer der ersten Division lagen innerhalb einer halben Sekunde, und zwischen Platz 22 und 23 war es weniger als eine Zehntel.

Am Samstag stieg die Spannung. Nicht weniger als zwölf Rennen, drei je Division, standen vor der Tür, und vor der Trainingssitzung standen die Fahrer bis auf die Tribüne aufgereiht, um so viel Training wie möglich zu bekommen.

Das erste Rennen des Abends war in Zandvoort, und der Frieden zwischen den Fahrern hielt für ganze 4 Kurven, bevor Leaune und Jack Keithley (ACR Zakspeed) auf der Qualifying-Aufwärmrunde kollidierten. Die Pole ging an den Slowenen Kevin Siggy Rebernak, gefolgt von Kunze, Baldi, Keithley und Moritz Löhner (Privatier). Als die Ampel ausging, erwischte Kunze den besten Start und er überrumpelte Rebernak mit einem sauberen Manöver auf der Außenbahn. Die zwei Fahrer begannen, das Feld hinter sich zu lassen, und dort ging es mit härteren Bandagen zu. Die Erzrivalen Keithley und Heinemann gerieten in einen Zweikampf, in den später auch noch Leaune, Baldi und Löhner involviert wurden. Am Ende war es Heinemann der aufs Podium fuhr, aber der Sieg ging an Julian Kunze vor Kevin Siggy Rebernak.

Beim zweiten Lauf auf dem Hungaroring waren die Karten neu gemischt. Nikodem Wisniewski (Oscaro eSports) aus Polen, der im ersten Rennen in der unteren Hälfte der Top 10 zu finden war, holte die Pole vor Gergo Baldi und Florian Hasse (EDGE eSports). Der eSports WTCC Meister von 2017, Alex Dornieden, startete als Vierter vor Keithley, während Heinemann nur Siebter war, Kunze auf P9 und Rebernak gar nur auf P11.

Am Start stürmte Heinemann direkt auf die dritte Position, aber schon ein paar Kurven später erhielt er eine Strafe und fiel ans Ende des Feldes zurück. Wisniewski und Baldi kämpften um die Führung, und Baldi übernahm mit einem fantastischen Manöver außen an Wisniewski vorbei die Führung. Keithley beendete ein einsames Rennen als Dritter, während hinter ihm Julian Kunze und Kuba Brzezisnki (Ragnar Rdest) die Zuschauer mit einem harten, aber fairen Zweikampf begeisterten – mit dem besseren Ende für Kunze. Mit diesem Ergebnis waren Kunze und Baldi nun beide punktgleich an der Spitze der Tabelle, währen Rebernak und Keithley ebenfalls noch realistische Chancen hatten.

Im finalen Qualifying auf der Nordschleife war Gergo Baldi dann in Problemen. Aufgrund eines technischen Problems konnte er keine Zeit setzen und musste das Rennen von hinten starten. Jack Keithley hielt seine Titelchancen mit der Pole am Leben, vor Rebernak, Heinemann, Wisniewski und Kunze.

Nordschleifen-Meister Keithley gewann den Start und fuhr vorne weg, während Kunze direkt auf Platz 4 kam. Heinemann setzte sich mit einem mutigen Manöver gegen Rebernak durch, wodurch eine interessante Konstellation in der Meisterschaft entstand. Keithley und Kunze waren nun punktgleich, wenn die Resultate so bleiben würden, und der dritte Platz von Keithley am Hungaroring würde für seinen Titelgewinn ausschlaggebend sein. Heinemann versuchte, den Abstand zuzufahren, und Kunze setzte Rebernak unter Druck. Doch kurz vor Schluss sah es so aus, als würde es keine Positionsverschiebungen geben. Am Ausgang der letzten Schikane sah Keithley wie der sichere Meister aus, doch Heinemann bremste demonstrativ ab, um seinem Erzrivalen den Titel zu verweigern. Mit diesem Resultat war Kunze nun der provisorische Meister, und die Stewards mussten sich die Situation genauer anschauen. Nach langer Diskussion wurden die Resultate bekanntgegeben: Disqualifikation für Heinemann, doch der Titel blieb in den Händen von Julian Kunze. Jack Keithley erzielte Rang 2 vorebernak, Gergo Baldi und Nikodem Wisniewski.

Andere Geschichten wurden in den weiteren Divisionen geschrieben. In Division 2 war es der Schwede Daniel Fredriksson, der sich den Titel vor dem deutschen Youngster Tim Jarschel sichern konnte. Jarschel übte viel Druck aus, und erst im letzten Rennen auf der Nordschleife wurde die Meisterschaft entschieden. Der Held des Rennens war Alex Mirea aus Rumänien, der trotz eines gebrochenen Beines das ganze Event fuhr und sogar 17ter wurde. Division 3 wurde von Rico Kistenmacher gewonnen, während sich Max Duhr in Division 4 den Titel sicherte.

Die Vorbereitungen für eine anstehende Onlinesaison der Esports WTCR Oscaro stehen an, genau wie für die Veröffentlichung der WTCR-Autos in RaceRoom. Mehr dazu wird in Kürze bekannt gegeben.